O´zapft is. Alle Jahre wieder begeben sich Feierlustige traditionell in Trachten gekleidet auf den Weg in die Oktoberfestzelte. Und weil zum Oktoberfest eben auch die ein oder andere Maß und Schmankerl wie Hendl oder Schweinshaxen gehören, bleiben Flecken auf den Trachten oft nicht aus. Auch wenn bei Lederhosen eine Patina nicht verpönt ist, dreckig sollten die Hosen dennoch nicht sein. Doch wie reinigt man Lederhosen überhaupt richtig?
Erste Hilfe: Lederhosen vom groben Schmutz entfernen
Wie bei der Reinigung von anderen Kleidungsstücken bedarf es auch bei Lederhosen manchmal etwas Vorarbeit vor der eigentlichen Wäsche. Oberflächlicher Schmutz auf glatten und dunklen Lederflächen lässt sich am besten vorsichtig mit einem feuchten Tuch abwischen. Achte aber unbedingt darauf, dass du mit deinen Wischbewegungen die Schmutzpartikel nicht noch tiefer in das Leder einarbeitest.
Tipp: Helles Leder ist besonders empfindlich. Nicht selten verursacht der Reinigungsversuch Flecken. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du hellere Lederhose lieber professionell Reinigen lassen!
Lederhosen gehören nicht in die Waschmaschine
Um das Material und die Passform zu schützen, sollten Lederhosen immer erst dann gewaschen werden, wenn sie wegen des Schmutzes an Geschmeidigkeit verlieren. Selbst wenn beispielsweise Hosen aus Rindsleder prinzipiell einen Waschgang in der Waschmaschine vertragen können, ist wegen der Gefahr der Verfärbung von einer Maschinenwäsche zu Hause abzuraten. Gerade empfindliches Hirschleder sollte jedoch keinesfalls in der Waschmaschine gewaschen werden, da es in der Waschmaschine zu stark strapaziert wird und unter Umständen sogar reißen kann. Aus diesem Grund sollten Lederhosen am besten mit der Hand gewaschen werden. Manch ein Trachtenkenner empfiehlt dabei sogar die Verwendung von Regenwasser ansteller der Nutzung von Leitungswasser, da das kalkhaltige Leitungswasser das Leder zu sehr angreife.
Neben sogenannten Lederradierern eignet sich für die Reinigung von Lederhosen insbesondere Gallseife, die zum Schutz des Materials mit einem weichen Schwamm aufzutragen ist. Um die Entstehung von Farbunterschieden zu verhindern, solltest du immer die komplette Lederhose waschen – also auch Stellen bearbeiten, die nicht dreckig sind, selbst wenn dies mehr Zeit in Anspruch nimmt. Andernfalls verschlimmerst du das Fleckenbild eher, anstatt es zu verbessern!
Beim Trocknen sollten hohe Temperaturen vermieden werden
Weil Leder keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden soll und daher generell nicht in den Trockner gehört, können ohne weiteres einige Tagen vergehen, bis eine nass gereinigte Hose vollständig getrocknet ist. Damit sich die Lederhose während des Trocknens nicht verzieht, kannst du die nasse Hose auf einem Handtuch zum trocknen ausbreiten und am besten nicht aufhängen. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen und zu verhindern, dass das Leder versteift, solltest du deine Lederhose außerdem regelmäßig wenden und immer wieder in die die richtige Form ziehen.
Mit der richtigen Pflege halten Lederhosen ein Leben lang
Gute Lederhosen sind teuer. Damit Lederhosenbesitzer möglichst lange etwas von ihrer Lederhose haben, sollten die genannten Tipps eingehalten und lediglich Wasser und Seife zum Waschen verwendet werden. Um die Lederhosen vorbeugend vor Wasserflecken zu schützen, kannst du sie zudem mit Imprägniermittel einsprühen. Hartes oder brüchiges Leder kann mit spezieller Lederpflege behandelt werden – manch ein Hosenbesitzer empfiehlt sogar die Verwendung handelsüblicher Butter. Bei Problemen hinsichtlich der Entfernung von Flecken solltest du zum Schutz des Leders immer eine professionelle Reinigung in Anspruch nehmen, anstatt auf andere aggressive Reinigungsmittel zurückzugreifen.