Ein Phänomen das vermutlich jeder kennt. Das Verschwinden von Socken in der Waschmaschine. Seltsamerweise handelt es sich aber immer nur um einzelne… nie erwischt es ein Paar – das sogenannte Socken-Mysterium.
Seit 1998 findet jährlich am 09.Mai der internationale Tag der verlorenen Socke zu ehren der zurückgebliebenen einzelnen Socke statt. An diesem Tag dürfen nur verschiedene Einzelsocken die Füße bekleiden.
Die Socke ist das wohl am meisten gefährdete Kleidungsstück, das uns durchs Leben begleitet. Der Mensch trägt fast sein Leben lang Socken, selbst im Bett sind die Fußwärmer für viele unverzichtbar. Die Tatsache, dass der Mensch in seinem Leben durchschnittlich 150 Millionen Schritte läuft und auf diese Weise 100.000 Kilometer zurücklegt, bestärkt diese These. Hunderte von Socken werden über den Lebenszeitraum verschlissen. Hier liegt es eindeutig auf der Hand, dass durch die tägliche Abnutzung der Tag kommt, an dem das SOCKENPAAR den Weg in den Mülleimer findet.
Doch wieso verschwinden eigentlich in schöner Regelmäßigkeit die vielen einzelnen Socken beim Wäsche waschen? Ein Thema das nicht nur Hausfrauen, Wissenschaftler und die Waschindustrie schon über Dekaden vor unvollendete Tatsachen stellt. Ein absolut ernst zu nehmendes Problem, immerhin wurde darüber im Jahre 2004 von einem Student aus Münster eine 72-seitige Diplomarbeit unter dem Titel „Mythos Socke“ verfasst! Ob von Aliens, die in der Waschmaschine leben und sich aus rituellen Gründen nur von einer Socke pro Waschgang ernähren, über das vor allem bei Kindern beliebte Sockenmonster, bis hin zum Verschwinden in ein Paralleluniversum, in der plötzlich immer eine Socke zu viel auftaucht. Es ranken sich die abstrusesten Geschichten um den Mythos des steten Sockenschwunds nach dem Waschgang. Doch sehr einleuchtend klingt das alles nicht!
Vermutlich gelangen viele angeblich verschwundene Socken gar nicht erst bis zur Wäsche und werden von Waldi verschleppt, auf dem Weg zur Maschine einfach verloren oder finden wirklich einen Weg ins Flusensieb oder den Ablauf der Maschine.
Ziemlich logisch hingegen, ist die Erklärung der Waschmaschinenindustrie. Die Lösung für dieses Phänomen steckt in der Waschmaschine selbst. Durch die Schleuderbewegung entsteht vor dem Bullauge zwischen der Trommel und dem Gehäuse der Waschmaschine ein Spalt, durch den gelegentlich besonders kleine Wäschestücke rutschen können. Diese landen dann im Bottich unter der Trommel und können durch den Abwasserschlauch aus der Maschine gesaugt werden. Die Drehungen der Trommel und das Drücken der übrigen Wäsche zieht dann die Socke aus der Trommel heraus. Eine zu voll beladene Waschmaschine kann dafür die Ursache sein. Betroffen sind davon allerdings nicht nur Strümpfe, sondern auch andere Kleinteile wie zum Beispiel Babyklamotten oder Unterhosen. Bei solchen Einzelstücken fällt das nicht so sehr auf, wie der Fund einer einsamen Socke beim Wäsche sortieren.
Wer seine geliebten Socken in Zukunft besser vor dem Verschwinden schützen will, der verwendet beim Waschen einfach ein Wäschenetz oder verknotet die Socken, dann fehlen nach dem Waschen im Zweifel wenigsten beide.